Die Antwort auf die Frage „Was ist Zahnchirurgie?" ist genauso komplex wie das zahnmedizinische Gebiet selbst: Bei der Zahnchirurgie handelt es sich um ein zahnmedizinisches Fachgebiet, das weit über das bloße Ziehen von Zähnen hinausgeht. Die moderne zahnmedizinische Chirurgie arbeitet mit fortschrittlichen Behandlungsmethoden und orientiert jeden Eingriff an der individuellen Befundsituation.
Die Zahnchirurgie beinhaltet eine Vielzahl an Anwendungen. Zu einem wichtigen zahnchirurgischen Aufgabenfeld gehören sicherlich Zahnentfernungen. Diese können beispielsweise bei irreversibel, geschädigten (also nicht zu erhaltenden) Zähnen notwendig werden. Auch die Entfernung verlagerter Zähne und die operative Entfernung von Weisheitszähnen sind Beispiele für zahnchirurgische Eingriffe. Wurzelspitzen-Resektionen können in der Zanhchirurgie zum Einsatz kommen, um Zähne trotz beeinträchtigter Zahnwurzeln zu erhalten: Bei der Wurzelspitzen-Resektion wird die Wurzelspitze zusammen mit dem entzündeten Gewebe an der Wurzelspitze chirurgisch entfernt. Leidet ein Patient außerdem unter einer Zyste an der Zahnwurzel, kann diese im Rahmen der Wurzelspitzen-Resektion mit entfernt werden.
Zahnerhaltende Maßnahmen fallen in den Bereich der sogenannten endodontischen Chirurgie. Wird bei einem mehrwurzeligen Zahn eine geschädigte Wurzel chirurgisch entfernt, ist von einer Hemisektion oder Wurzelamputatuon die Rede. Ist der Zahnhalteapparat (auch als Parodont bezeichnet) schwer entzündet, ist eine Parodontitisbehandlung notwendig. Bei schwerer Symptomatik kann eine solche Behandlung in chirurgischer Form erforderlich sein.
Die Kieferchirurgie/Oralchirurgie als Facette der Zahnchirurgie kommt beispielsweise dann zum Einsatz, wenn der Kieferknochen zwecks späterer Implantate mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterialien aufgebaut werden soll. Außerdem bietet die Kieferchirurgie Behandlungsansätze bei der Therapie dentogener (also von den Zähnen ausgehenden) Kieferhöhlenerkrankungen an. Auch bei der Transplantation und Reimplantation von Zähnen ist die Kieferchirurgie beteiligt. Treten Zähne aufgrund von Entwicklungsstörungen nicht durch den Kiefer, müssen sie häufig freigelegt und entfernt werden. Am häufigsten tritt diese Problemstellung bei Weisheitszähnen auf.
Nicht zuletzt müssen zahnchirurgische Eingriffe nicht immer Behandlungen der Zähne selbst mit einbeziehen - so fallen beispielsweise auch Korrekturen von Lippen-, Wangen- und Zungenbändchen in das zahnchirurgische Aufgabenfeld.
Eingriffe im Rahmen der Zahnchirurgie finden immer unter lokaler (mit oder ohne Lachgas) oder allgemeiner Narkose statt. Während einer zahnchirurgischen Behandlung müssen Sie als Patient daher nicht mit Schmerzen rechnen. Je nach Umfang eines chirurgischen Eingriffes und dem individuellen Heilungsverlauf kann es nach der Maßnahme zu Schmerzen kommen. Entsprechende Schmerzen lassen sich allerdings effektiv mit Schmerzmitteln behandeln.
Ob ein zahnchirurgischer Eingriff auch eine Zahnentfernung beinhaltet, hängt von der individuellen Symptomatik ab. Grundsätzlich ist die Zahnentfernung eine mögliche Technik. Das Ziehen eines Zahnes kann beispielsweise dann notwendig werden, wenn der Zahn aufgrund von Beschädigungen nicht mehr erhaltenswert ist oder wenn er keinen ausreichenden Platz im Kiefer findet (wie das etwa gelegentlich bei Weisheitszähnen der Fall ist).
Haben Sie weitere individuelle Fragen zu zahnchirurgischen Behandlungsmöglichkeiten, kontaktieren Sie gerne unsere Praxis für Zahnheilkunde Dr. med. dent. Florian Wenninger in Fürth. Vereinbaren Sie am besten einen Termin und lassen Sie sich umfassend beraten!